Affiliate-Links als Werbung kennzeichnen

Wie man es richtig macht und was zu beachten ist

Muss man Affiliate-Links als Werbung kennzeichnen und wenn ja, wie kennzeichnet man seine Affiliate-Links richtig? Wie es richtig geht, hier die Antwort.

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Als Affiliate beschäftigt man sich irgendwann mit der Frage, ob man seine Affiliate-Links als Werbung kennzeichnen soll und ob es überhaupt wichtig ist. Fakt ist, dass die meisten Websites Affiliate-Links nicht richtig oder überhaupt nicht kennzeichnen, das ist ein Fehler.

Spätestens, wenn man sogar auf den amerikanischen Webseiten Affiliate-Links mit einem Sternchen (*) gekennzeichnet sieht, obwohl diese immer noch im wilden Westen des Internets und sogar ohne einer Impressumspflicht leben, sollte man sich über Affiliate-Links und deren Kennzeichnung wirklich Gedanken machen.

Na dann, los geht’s!

Das ist die große Frage, über die man sich lange streiten kann.

Fakt ist:

Als Affiliate mit kommerziellen Absichten muss man in den Internetmedien redaktionelle Inhalte und Werbung klar trennen. Dies wird unter anderem im § 6 Abs. 1 Nr. 1 des Telemediengesetzes geregelt.

Kurz:

Es besteht eine Kennzeichnungspflichtig bei kommerziellen Kommunikationen im Internet.

Jetzt fragt man sich natürlich, ob man auch die Werbung in den sozialen Medien und auf anderen Webseiten kennzeichnen muss. Obwohl diese Frage nur ein spezialisierter Rechtsanwalt oder ein Gerichtsurteil sicher beantworten kann, würde ich sagen:

Ja, natürlich!

Überall im Internet, wo man seinen Affiliate-Link platziert, muss man diesen klar als Werbung kennzeichnen, schließlich wird dieser immer neben anderen Inhalten platziert, die keine Werbung sind.

Der Nutzer/Besucher/Leser muss klar unterscheiden können, was Werbung ist und was nicht.

Eine eindeutige Trennung von Inhalt und Werbung muss somit gewährleistet sein. Es sollte also außer Frage stehen, ob man einen Affiliate-Link als Werbung kennzeichnen muss oder nicht.

Ja, muss man!

Das nächste Problem ist: wie kann man einen Affiliate-Link richtig kennzeichnen, schließlich ist (noch) nirgends geregelt, wie man einen Internet-Link als Werbung „richtig“ kennzeichnen muss.

Die meisten Affiliates und auch ich kennzeichnen Affiliate-Links mit einem Sternchen (*). Außerdem muss man auf der Webseite gut sichtbar den Hinweis anbringen, was Links mit Sternchen zu bedeuten haben.

Ein solcher Hinweis kann folgendermaßen aussehen:

Provisions-Links / Affiliate-Links

Die mit Sternchen (*) gekennzeichneten Links sind Provisions-Links, auch Affiliate-Links genannt. Wenn Sie auf einen solchen Link klicken und auf der Zielseite etwas kaufen, bekommen wir vom betreffenden Anbieter oder Online-Shop eine Vermittlerprovision. Es entstehen für Sie keine Nachteile beim Kauf oder Preis.

Auch ein unerfahrener Internet-Nutzer muss verstehen können, was solche Links zu bedeuten haben.

Es gilt anzumerken, dass es keine Garantie dafür gibt, dass diese Kennzeichnung ausreichend oder gar rechtssicher ist. Besser ist es, direkt neben dem Affiliate-Link den Hinweis: Werbung oder Anzeige anzubringen, das scheint am sichersten zu sein.

Kennzeichnung eines Werbelinks
Kennzeichnung eines Werbelinks

Es kann außerdem nicht schaden, wenn man gleich den gesamten Artikel als Werbung kennzeichnet oder alternativ nur den Textblock, in dem der Link vorhanden ist, zum Beispiel:

Kennzeichnung eines Werbeblocks
Kennzeichnung eines Werbeblocks

Den Text-Werbeblock könnte man schwarz umrahmen, um dessen Abhebung vom Inhalt zu verstärken und oberhalb oder unterhalb des Blocks den Hinweis: Werbung oder Anzeige anbringen, damit sollte die Kennzeichnungspflicht für Werbung erfüllt sein.

Auch URLs wie Werbung aussehen lassen?

Das Maskieren von Affiliate-Links ist bei Affiliates sehr beliebt, um Affiliate-Links kürzer zu machen und sie vor Manipulation zu schützen. Auch dies kann problematisch werden und sicherlich die eine oder andere Abmahnung nach sich ziehen.

Warum?

Maskierte Affiliate-Links sind neutral und man kann an ihnen weder erkennen, dass es sich um Werbung handelt, noch kann man sehen, wohin sie führen. Es kann deshalb vorteilhaft sein, wenn man bereits an der URL des Affiliate-Links sehen kann, dass es Werbung ist, zum Beispiel:

https://www.beispiel-online-shop.de/?affiliate=12345

Der Nutzer kann an der URL sehen, welche Marke hinder dem Link steckt und sogar die Parameter sehen, die den Affiliate kennzeichnen. Die meisten Nutzer sollten nicht auf die Idee kommen, den Link zu manipulieren – auch wenn es einige sicherlich tun werden.

Sollte man einen Link maskieren wollen, so empfiehlt es sich, solchen Links eine klare werbliche Struktur zu geben, zum Beispiel:

https://www.affiliateprofit.de/empfehlung/marke

Es ist in jedem Fall besser, als maskierte Affiliate-Links folgendermaßen aussehen zu lassen, wie es viele Affiliates machen:

https://www.affiliateprofit.de/marke

An diesem Beispiel würde der Nutzer nicht erwarten, dass er nach dem Klick über einen Partner-Link auf eine externe Webseite umgeleitet wird. Ich denke, die Problematik bei einem solchen Link sollte man sich selbst ausmalen können.

Zwar haben Banner den Vorteil, dass man sie automatisch vom Inhalt unterscheiden kann und man diese eigentlich nicht als Werbung kennzeichnen müsste, jedoch sollte man auch hierbei besser die Kennzeichnung vornehmen.

Ein oberhalb oder unterhalb des Banners gesetzter Hinweis: Anzeige oder Werbung reicht vollkommen aus, um ein Banner als Werbung ausreichend kennzuzeichnen und dadurch sicher zu gehen, dass ein Besucher das Banner eindeutig als Werbung erkennen kann.

Auch hierbei sollte ich erwähnen, dass die meisten Webseiten auch bei Bannern auf eine Kennzeichnung verzichten, was nicht heißen muss, dass es nicht notwendig sei. Es heißt nur, dass es manchmal besser ist, etwas zu tun, obwohl viele andere es nicht tun.

Werbevideos auf YouTube kennzeichnen?

Der eine oder andere Affiliate nutzt YouTube und andere Videoplattformen, um dort Affiliate-Produkte oder gesponserte Produkte vorzustellen. Man muss kein Anwalt sein, um pauschal sagen zu können, dass auch solche Videos als Werbung gekennzeichnet werden müssen.

Um Nummer sicher zu gehen, sollte man im Video deutlich den Hinweis anbringen, dass es sich um eine Dauerwerbesendung oder Werbung handelt. Wie man auf YouTube sehr gut sehen kann, sind solche Videos weder als Werbung gekennzeichnet, noch findet man einen entsprechenden Hinweis in der Beschreibung zum Video.

Man kann erwarten, dass der eine oder andere Affiliate abgemahnt wird, weil die Werbung als solche nicht richtig gekennzeichnet wurde. Sicherheitshalber sollte man also die Kennzeichnung auch bei seinen Videos vornehmen.

Eine berechtigte Frage, wir wollen schließlich auch Geld verdienen.

Ich konnte bis heute keine deutlichen Anzeichen feststellen, dass eine Kennzeichnung des Affiliate-Links die Einnahmen schmälert. Theoretisch gesehen sieht der heutige Internet-Nutzer so viel Werbung im Internet, dass er eine entsprechende Kennzeichnung glatt übersehen könnte.

Es wird jedoch immer Interessenten geben, die gezielt nach Affiliate-Links Ausschau halten, um sie zu umgehen. Diese gehen sogar soweit, nach dem Anbieter über Google zu suchen, nur um den Affiliate-Link zu umgehen.

Das kann man kaum verhindern.

Die meisten Interessenten werden jedoch einen ehrlichen Affiliate sogar extra belohnen, weil er ehrlich zu ihnen ist und klar sagt, dass er Geld verdient, wenn ein anderer seinen Affiliate-Link beim Einkauf nutzt.

Ich würde mir deshalb keine Gedanken machen, ob das Kennzeichnen eines Affiliate-Links gut oder schlecht für die Einnahmen ist. Transparenz und Ehrlichkeit sind sicherlich wichtiger und schützen sogar in vielen Fällen vor einer teuren Abmahnung.

Fazit

Das Kennzeichnen von Affiliate-Links ist ein strittiges Thema. Die meisten Affiliates machen es nicht, weil sie diesbezüglich nicht richtig informiert sind oder die Kennzeichnung als lästig und unwichtig abtun.

Auch wenn es keine Kennzeichnungspflicht für Affiliate-Links geben würde, ist man als Affiliate trotzdem verpflichtet, transparent gegenüber den Interessenten zu sein. Hierfür müssen diese zumindest wissen, wann ein Link Werbung ist und wann nicht – das ist eine unterschätzte Selbstverständlichkeit.

Auch kann es gefährlich sein, seine Affiliate-Links zu maskieren, denn dadurch werden diese neutral und der Nutzer kann nicht erkennen, wohin sie führen. Man sollte deshalb seine Affiliate-Links nur in dringendsten Fällen maskieren und nur, wenn der Betreiber des Partnerprogramms es erlaubt.

Haftungsausschluss: Ich bin kein Anwalt und alle Informationen in diesem Artikel beruhen auf Recherchen und eigenen Erfahrungen. Die Nutzung der Informationen auf dieser Webseite geschieht ausdrücklich auf eigenes Risiko.

Autor
Über Vitali Lutz

Mein Name ist Vitali Lutz und ich arbeite seit 2007 als selbständiger Affiliate- und Online-Marketer und Blogger. Den Großteil meines Internet-Einkommens generiere ich über Affiliate- und Nischen-Websites. Auf AffiliateProfit.de veröffentliche ich hauptsächlich Artikel für Affiliate- und Website-Marketer.

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